Anleitung zur Notesinstallation mit automatischem Dialup bei Replikation

 

Dieses Dokument beschreibt die Konfigurationsschritte die notwendig sind, um bei der Replikation mit Lotus Notes eine automatische Anwahl mit anschließendem Disconnect per RAS-Dienst zu erzielen. Dies ist ein Weg von vielen, allerdings ein recht eleganter. Beschrieben wird hier die Verbindung mit einem Dominoserver, die Verbindung mit einem POP3/SMTP-Server funktioniert sinngemäß genauso. Hinweise für eine derartige Konfiguration, wie sie für Internetmail benötigt wird, folgen weiter unten.

Getestete Platformen:

 

Getestete Notesversionen:

 

Die Beschreibung ist prinzipiell auf die genannten Produkte in jeder möglichen Kombination anwendbar, wobei sich jedoch die Orte der Einstellungen in den unterschiedlichen Versionen unterscheiden.

  1. Installation der jeweiligen Notesversion erfolgt nach den jeweiligen Anleitungen in der Regel also nach Standard. Um die Funktion von Lotus Notes auf Mehrbenutzersystemen zu gewährleisten, kann sich die Notes.ini im jeweiligen Datenverzeichnis befinden, wenn dieser im Path enthalten ist. Alternativ ist auch die Angabe des Datenpfades im Starticon möglich, sofern kein anderes Lotus-Produkt installiert wird. In diesem Falle können beliebig viele Notesinstallationen (Notes-Daten-Verzeichnisse) auf einer Station parallel vorhanden sein, wobei jedoch zu beachten ist, daß sich Notes trotzdem nur einmal starten läßt. Auf jeden Fall ist bei diesem Vorgehen jedoch sicherzustellen, daß sich keine notes.ini im Windowsverzeichnis oder anderswo im Path befindet.
  2. Der RAS-Dienst muß installiert sein. Das setzt bei NT4.0 mindestens SP3 (wg. Y2K-Problem mindestens SP4) voraus. Im Vorfeld sollten die entsprechend benötigten RAS-Entries angelegt werden und einem Test unterzogen werden. Der Name der Einträge muß exakt bekannt sein. Das automatische Wählen ist in den Netzwerkeinstellungen abzuschalten, um unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden.
  3. Die DNS-Konfiguration muß einwandfrei sein, so daß im eingewählten Zustand ein Ping auf die Servernamen möglich ist. Dazu sind auch solche Einstellungen wie das Domainsuffix und die DNS-Suchreihenfolge zu beachten, sofern keine automatische Konfiguration erfolgt. Diese finden sich bei NT4.0 unter <Netzwerkeigenschaften> -> <Protokolle> -> <TCP/IP< -> <DNS> und bei W2000 unter <Systemeigenschaften> -> <Netzwerkidentifikation> -> <Eigenschaften> -> <Erweitert> für das Suffix und <Netzwerkeigenschaften> -> <Eigenschaften der Verbindung> -> <Eigenschaften> <TCP/IP> -> <DNS>.
  4. Die Einrichtung der Notesworkstation sollte aus Performancegründen im LAN erfolgen (bei Dominoserver) und verläuft zunächst wie bei einem normalen Desktopclient. Für SMTP/POP3 sind spezielle Einstellungen nötig, die später erklärt werden.
  5. Um die Replikation zu ermöglichen sind nun folgende Schritte nötig:

  1. Die oben zusammengefaßten Schritte werden nun im Einzelnen beschrieben. Zuerst sollten die Lokalen Repliken über <Datei> -> <Replizieren> -> <neue Replik> angelegt werden. Bei POP3 funktioniert das etwas anders, wie erkläre ich später. Das Adreßbuch ist dabei zweckmäßigerweise nicht unter names.nsf sondern unter einem anderen Namen anzulegen, um die vorhandene names.nsf nicht zu überschreiben. Außerdem empfiehlt sich eine Volltextindizierung zur Beschleunigung der Suchvorgänge. Auf der Replikatorseite sollte noch die Replikationsrichtung von Datenbanken, die nur gelesen werden, auf nur Empfangen gestellt werden (Klick auf den Pfeil im jeweiligen Replikatorfeld).
  2. Als nächstes wird unter <Datei> -> <Extras> -> <Benutzervorgaben> (Notes 4.xx) bzw. <Datei> -> <Vorgaben> -> <Benutzervorgaben> (Notes 5.0x) im Bereich <Allgemein> das Abfragen der Arbeitsumgebung beim Start aktiviert. Unter <Mail> bzw. <Mail und News> muß, wenn vorhanden, die lokale Replik des Adreßbuches eingetragen werden. In der Sektion <Anschlüsse> wird nun ein neuer Port namens "TCP-RAS" angelegt, das Protokoll auf TCP eingestellt und der Timeout auf 30 .. 90s (je nach Einwahlumständen) festgelegt. Am besten man startet Notes danach neu.
  3. Nun ist das lokale Adreßbuch zu öffnen und unter Verbindungen für jeden benötigten RAS-Eintrag eine Arbeitsumgebung anzulegen. Nicht benötigte Umgebungen können gelöscht werden. Die RAS-Arbeitsumgebungen sind wie folgt zu modifizieren: Typ: "Wählverbindung mit Moden" (4.xx) bzw. "Netzwerkwählverbindung" (5.0x), Servername (der komplette Notes-Name des Homeservers bzw. FQDN des Postservers im Internet), Anschluß ausschließlich TCP-RAS (Dieser Anschluß darf in keiner LAN-basierten Umgebung aktiv sein !!!), Maildatei -> lokal. Alle anderen Einstellungen (möglicherweise mit Ausnahme des Web-Browsers) können auf Standard verbleiben.
  4. Ebenfalls im lokalen Adreßbuch ist nun für jede Arbeitsungebung ein Verbindungsdokument zu schaffen. Unter Notes 4.xx wird als Typ "Entfernter LAN-Dienst", bei Notes 5.0x "Netzwerkwählverbindung" verwendet. Als Name ist wieder der vollständige Notes-Servername anzugeben (oder der FQDN des Mailservers im Internet). Als Diensttyp wird "Microsoft Remote Access Service" bzw. "Microsoft Dial-Up Networking" angegeben. Der Dienst wird wie folgt konfiguriert: der Name der entfernten Verbindung bzw. DFÜ-Netzwerkname muß nun exakt der Name der benutzten RAS-Verbindung sein (incl. Leerzeichen, GROSS/klein usw.). Ansonsten ist nur der Anmeldename einzutragen, alle weiteren Felder müssen leer sein. Unter Erweitert ist nun das Verbindungsdukument für ausschließlich diese eine Arbeitsumgebung zu aktivieren, für die es gedacht ist. Der Stern muß raus !!! Als Benutzer kann hingegen auch ein Stern stehen, falls mit mehreren ID's gearbeitet werden soll. Im Gegenzug ist es notwendig zu prüfen, ob eventuell andere Verbindungsdokumente direkt oder indirekt auf die erstellte Arbeitsumgebung verweisen. Dies ist abzustellen (i.d.R. home/notes/net unter "Erweitert" für Arbeitsumgebungen -> Stern raus!!)
  5. Wenn alle Einstellungen so vorgenommen wurden, kann das lokale Adreßbuch geschlossen werden (Dokumente speichern !! :-) ). Beim Umschalten auf eine der neuen Arbeitsumgebungen sollte nun (falls noch nicht vorhanden) die Box für ausgehendes Mail erstellt werden. Nun ist auf die Replikatorseite zu wechseln, die Replikation von Ausgehendem Mail hinter die des eigentlichen Postfaches zu ziehen, Replikationsrichtungen einzustellen und Replikator starten (vorher mit Telefon/ISDN verbinden und Netzwerk wenn möglich abtrennen).
  6. Nun muß eine Anwahl per DFÜ angeboten werden (außer bei NT40, wenn Paßwort gespeichert ist -> dann wird gleich gewählt), nach der Einwahl sollte Replikator laufen und nach Abschluß wird die Verbindung wieder getrennt. Diesen Test mit allen Arbeitsumgebungen durchführen -> Fertig !!  

Diese Anleitung zeigt lediglich einen Weg zum Erfolg. Es gibt noch weitere Wege, die hier nicht weiter beschrieben werden. Zum einen können im Replikator Vorgänge für An- und Abwählen erstellt werden, falls die Zuordnung mit Ports und Arbeitsumgebungen/Verbindungsdokumenten nicht eindeutig ist, zum zweiten funktioniert auch der Weg, die Autodial-Funktion des Betriebssystems zu nutzen. Die beschriebene Vorgehensweise funktioniert bei mir jedoch seit Jahren einwandfrei.

Besonderheiten für Internetmail (SMTP / POP3)

Für die Verwendung mit einem SMTP/POP3-Server ist die Einrichtung etwas anders vorzunehmen: zunächst ist das Notes für Internetmail einzurichten. Als SMTP- und POP3- Server sind diejenigen Server anzugeben, die als Postserver vom Provider angegeben wurden, nicht etwa der Domainname der eigenen Internetpräsenz (es sei denn, man betreibt einen eigenen :-) ).

Zusätzlich sind folgende Einstellungen nötig:

Im Adreßbuch (names.nsf) sind für SMTP und POP3 Konten zu konfigurieren. Hier sollten bei richtiger Einrichtung schon welche angelegt worden sein. Diese müssen (wie die Verbindungsdokumente auch) dediziert den Arbeitsungebungen zugeordnet werden, für die sie gelten. Ungenutzte Konten können ebenfalls gelöscht werden.

In den Verbindungsdokumenten ist der FQDN des Postservers des Providers als Servername anzugeben. Der Postserver ist im Übrigen wie erwähnt der POP3/SMTP-Server des Providers, also z.B. bei Strato der "post.strato.de" und nicht "xxx.wunschname.de". Dieser ist an folgenden Stellen anzugeben: in der Arbeitsumgebung unter Mail-/ Homeserver, im Verbindungsdokument als Verbindungsname und in den Kontendokumenten als der Server für das Benutzerkonto.

In der Regel sind die Konfigurationsdaten auf den Webportalen der Provider beschrieben. Die Konfigurationsdaten für T-Online sind unter www.albert-rommel.de sehr eingehend beschrieben.

Viel Erfolg !